Blog
Keine Angst!
Wie du besser mit der Angst umgehst und das effektivste Mittel gegen sie.
Keine Angst!
Wir alle kennen dieses Gefühlt, wenn sich der Magen verkrampft, das Herz schneller schlägt und die Gedanken toben. Angst!
Angst ist eine Grundemotion, die zum Leben gehört. Sie schützt uns vor Gefahren oder unklugen, gefährlichen Taten. Sie zeigt uns gesunde Grenzen.
Übermässige, unnötige und ungesunde Angst verhindert jedoch unser Weiterkommen, sie blockiert uns, sie macht uns klein und unsicher, nimmt unsere Lebensfreude und stört den Schlaf.
Die Angst, es nicht zu schaffen.
Die Angst, nicht gut genug zu sein.
Die Angst vor Spinnen, Schlangen, Wespen.
Die Angst vor einer Krankheit.
Die Angst, den Partner zu verlieren.
Die Angst, zu sagen, was man möchte und fühlt.
Die Angst, sich so zu zeigen wie man ist.
Die Angst vor dem Fliegen, der Prüfung, der Dunkelheit.
Die Angst, vor Menschen zu sprechen.
Die Angst, Nein zu sagen.
Die Angst, zu 100% Ja zu sagen.
Die Angst vor der Zukunft.
Die Angst, jemanden zu verletzen.
Die Angst vor der Angst.
Die Angst akzeptieren
Unser erster Impuls bei negativen Gefühlen ist, diese loszuwerden. Wir wollen die Angst weg haben und wehren uns dagegen. Oder wir verschweigen die Angst, negieren sie und tun (oft unbewusst) so, als wäre alles OK. Diese Strategien brauchen enorm viel Energie und Selbstkontrolle. Und unser ganzer Fokus bleibt weiterhin auf der unangenehmen Angst. Damit wird sie umso grösser und mächtiger.
Wenn wir Angst als solche akzeptieren und versuchen, mit ihr zu sein, sich ihr zuzuwenden, verliert sie an Einfluss auf unser Denken und Handeln. Wir nehmen die Emotion an und können freier überlegen, was wir trotz der Angst tun können.
Die Angst akzeptieren bedeutet nicht, zu resignieren und in der lähmenden Ohnmacht der Angst zu bleiben. Es bedeutet, uns für das ganze Spektrum unserer Emotionen zu öffnen, in Verbindung mit ihnen zu treten, die entsprechenden Empfindungen und unseren Körper wahrzunehmen. Wir nehmen uns so an, wie wir sind.
Die Angst hasst Veränderungen
Sobald wir eine Veränderung anstreben und etwas Neues wagen, schlägt die grosse Stunde der Angst. Sie tritt wie ein kleiner lärmender Teufel hervor, gefolgt von Zweifeln und Bewertungen (über uns und andere).
In Veränderungsprozessen ist die Angst unser Lehrer, denn sie zeigt sich, sobald wir die Grenze unserer Komfortzone erreicht haben. Jede Veränderung und jede neue Erfahrung geschieht ausserhalb der Komfortzone. Die Angst meldet, wenn wir neues Terrain betreten und das Gewohnte verlassen. Dass damit auch Unsicherheit verbunden ist, ist völlig normal.
Hier hilft, trotz der Angst, weiterzugehen.
In kleinen Schritten.
Im eigenen Tempo.
Mit Unterstützung, wenn nötig und sinnvoll.
Die Angst ist nicht im Herzen
Sobald wir mit dem Herzen und mutig bei einer Sache sind, nimmt die Angst ab. Das englische Wort „courage“ für Mut stammt vom lateinischen Wort „cor“ ab, was Herz bedeutet.
Wenn wir Angst verspüren, können wir uns mit dem Herzen verbinden und uns fragen:
Was will eigentlich mein Herz?
Was ist mein tiefer Wunsch?
Wie will ich mich wirklich fühlen?
Diese Verbindung in unser Herz stärkt den Mut.
Den Mut, es trotzdem zu tun.
Den Mut, Ja oder Nein zu sagen.
Den Mut, sich Selber zu sein.
Vertrauen – das effektivste Mittel gegen die Angst
Vertrauen in unser Potenzial.
Vertrauen in unsere Kraft, unsere Selbstheilungskraft.
Vertrauen in unsere Grösse – denn wir sind grösser als die Angst.
Vertrauen in die Liebe.
Vertrauen, dass es gut kommt.
Vertrauen ist eine Emotion, die mit Erfahrungen wächst. Es geht darum – trotz der Angst – Neues zu wagen und dabei zu lernen, was für uns noch möglich ist.
Vertrauen können heisst, die Kontrolle loszulassen (wir können ja eh nicht alles kontrollieren).
Vertrauen macht sicher, mutig und frei.
Das Vertrauen in sich und das Leben zu stärken, ist ein lebenslanger Prozess, denn wir sind immer wieder durch neue Situationen gefordert. Manchmal gelingt es uns besser zu vertrauen, manchmal weniger. Manchmal schaffen wir es alleine, manchmal holen wir uns Unterstützung.
Den Weg des Herzens und des Vertrauens zu gehen, führt uns auf jeden Fall in die Freiheit.
Bild: © Hannah Troupe / unsplash.com