Über längere Phasen anhaltender Stress, einschneidende Ereignisse, dauernde Veränderungen und Ansprüche sind Herausforderungen, die uns im Leben alle mehr oder weniger betreffen.

Damit können körperliche Symptome, Blockaden oder psychisches Leid einhergehen. Um diese aufzulösen oder zumindest zu reduzieren ist unter anderem unsere Selbstwahrnehmung enorm wichtig.

Von der Selbstwahrnehmung zum Selbstbewusstsein

Was bedeutet Selbstwahrnehmung? Es ist wichtig zu erkennen, was eigentlich los ist, welche ungesunden Gedanken, Gefühle, Einstellungen oder Handlungen zur blockierten oder krankmachenden Situation geführt haben und ein Weiterkommen verhindern.

Daraus erkennen wir Möglichkeiten und Wege, wie wir die Situation zu unserem Wohl verändern können.

Bei diesem Prozess richtet sich unser Fokus auf uns selbst, auf unseren Körper, unsere Seele und Psyche.

Es geht um Bewusstwerdung und Selbstreflexion. Wir erkennen unsere echten Bedürfnisse, Stärken und Potenziale. Wir entwickeln Vertrauen in unseren Körper und in unsere Kraft. Daraus können wir selbstbestimmt Entscheidungen treffen und Schritt für Schritt neue Erfahrungen machen.

Freiheit umfasst den Schatten wie die Sonne

Für diesen Bewusstseins-Prozess brauchen wir Zeit und Energie. Er führt auch durch unsere Schattenseiten in Form von Emotionen wie Angst, Trauer, Ärger, Wut, Scham, Schuld. Nebst den Emotionen auf der Sonnenseite wie Freude, Dankbarkeit, Liebe, Gelassenheit, Stolz usw. gehören auch die uns weniger angenehmen Emotionen zum Menschsein dazu.

Wirkliche Freiheit und Selbstermächtigung (Empowerment) erlangen wir erst durch Einbezug aller emotionalen Facetten.

Die Lösung unseres Hirns

Vor Zehntausenden von Jahren brauchten die Menschen alle ihre Energie und Zeit, um primär zu überleben. Unser Hirn funktioniert immer noch nach dieser Priorität und hat sehr effektive „Lösungen“ für ein energiesparendes Leben entwickelt:

• Verdrängen
• Ablenkung
• Wegschauen, Weghören
• Abschalten
• Verleugnen

Das sind im 21. Jahrhundert kurzfristige, oberflächlich wirkende Strategien, die uns zwar in einer akuten Krisensituation dienlich sein können, jedoch nicht für ein langfristig erfülltes Leben.

Unterschwellig wirken ungesunde, hemmende Lebenseinstellungen, blockierte Energien oder krankmachende Handlungen weiter. Sie können irgendwann mit einer Krankheit oder einem psychischem/seelischem Leid hervortreten.

Oder sie wirken als latentes Gefühl von Unzufriedenheit, Leere, Mangel, Ärger, Neid oder Missgunst.

Deshalb ist es entscheidend für unser ganzheitliches Wohl, dass wir uns auch unserer Schattenseiten widmen. Das bedeutet nicht, in alten Geschichten zu wühlen, sondern zu erkennen, welche Empfindungen, Gedanken, Gefühle und Einstellungen im Jetzt und Heute präsent sind.

Es geht darum, durch die Gefühle durchzugehen und sie nicht beiseitezuschieben, denn dies braucht viel Energie und wertvolle Lebenszeit geht dabei verloren.

Klarheit als Schlüsselfaktor

Die aus dem Bewusstseins-Prozess entstehende Klarheit führt oft zu wichtigen Erkenntnissen, die uns dabei unterstützen und ermutigen, Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten und anders anzugehen.

Auch viele Ängste und Zweifel entpuppen sich als unbegründet und wir erfahren die Kraft unserer inneren Ressourcen. Daraus entwickeln wir Sicherheit und Vertrauen, unser Leben nach unseren Wünschen, Bedürfnissen und Talenten zu gestalten.

Selbstakzeptanz und Selbstliebe

Bei der Auseinandersetzung mit unseren Schatten geht es um Selbst-Bewusst-Werdung und Selbstreflexion. Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung mit meinen Klient*innen weiss ich, dass dieser Prozess – wenn in vertrauensvollem, sicheren Rahmen und mit wohldosierten Schritten – schlussendlich zu mehr Selbstakzeptanz und Selbstliebe führt. Und dies wiederum bildet die Basis für erfüllende Beziehungen in allen Lebensbereichen.

Dann sind wir einfach so wie wir sind und wir führen ein Leben im Einklang mit Herz und Seele.

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