Blog

Scham

Scham hat nichts damit zu tun, wer wir wirklich sind.

Scham

Scham ist universell

Scham ist eine der ursprünglichsten Emotionen. Nur Menschen ohne Empathie und ohne Gefühl der Verbundenheit empfinden keine Scham. Über Scham zu sprechen, ist den meisten unangenehm. Je weniger wir jedoch über Scham sprechen, umso mehr Kontrolle gewinnt sie über unser Leben.

 

Scham ist die Angst, mit unseren Schwächen und Fehlern nicht liebenswert zu sein, das schmerzhafte Gefühl, nicht in Ordnung, falsch oder nicht gut genug zu sein. Wir schliessen daraus, nicht dazu zu gehören oder keine Liebe und Wertschätzung zu verdienen.

 

Scham kann vorkommen, wenn wir uns von anderen verurteilt fühlen oder wenn wir uns selbst verurteilen. Sie kann vorkommen wenn wir etwas Falschen tun (oder es meinen) oder wenn wir unschuldig sind.

 

Unser Umgang mit Scham

Zurückhaltung und unsichtbar werden

Wir halten unsere Antworten, Ideen, Wünsche etc. zurück. Wir schweigen aus Angst, abgewertet zu werden, zu irren, uns damit nicht gut zu fühlen. Es die Angst vor Verletzlichkeit, Zurückweisung oder einer erneuten Beschämung.

 

Perfektionismus und uns erst recht anstrengen

Wir glauben, uns mit perfektem Handeln, Aussehen, alles wissen und erreichen, vor Ablehnung, Verurteilung und Scham zu schützen. Perfektionismus schränkt uns ein und ist unrealistisch, wir können nicht kontrollieren, wie andere uns wahrnehmen.

 

Anpassung

Wir meinen, in einer Situation ein bestimmtes Verhalten oder eine Meinung haben zu müssen, um akzeptiert zu werden. Oft leben wir dann nicht uns selbst, weil wir Angst haben, dass die anderen uns nicht mehr mögen, wenn sie sehen, wer wir wirklich sind.

 

Kampf

Es kann auch sein, dass wir die eigene Scham bekämpfen, indem wir Macht ausüben, andere beschämen und uns gegen etwas wenden. Diese Strategie mag im aussen wirken, im innern hält sie uns klein.

 

Scham zeigt sich meist nicht offen, sie wirkt unbewusst im Hintergrund.

Scham hindert uns daran, wirklich zu leben, wer wir sind und das zu tun, was wir wirklich wollen.

 

 

Fünf Wege für einen gesunden Umgang mit Scham

 

Anstatt Schweigen darüber reden

Es geht darum, sich mutig zu zeigen und einfach loszulassen, was andere von uns halten. Es ist möglich, diesen Weg Schritt für Schritt zu gehen. Mit der Zeit erkennen wir, dass wir es jetzt wert sind und nicht erst, wenn wir X Dinge erledigt oder Y gelernt haben und alle glauben wir seien gut.

 

Sein Bestes geben

Einfach sein Bestes geben und eine gesunde Leistung zeigen. Mit weniger Perfektionismus geht viel Druck und Stress weg, die Freude am Tun und Sein kehrt zurück.

 

Bewertungen sein lassen

Wir haben die Tendenz, Situationen oder Menschen zu bewerten und darauf zu reagieren. Hier braucht es Achtsamkeit und ein Überprüfen der Wertungen. Wir können im Prinzip nur sein, wer wir sind. Und nicht jemand anders, weil wir meinen, dies sein zu müssen.

 

Selbstmitgefühl üben

Negative Gefühle haben alle, Leid geschieht allen, jede/r hat Stärken und Schwächen. Es geht darum, sich nicht mit den negativen Gefühlen zu identifizieren, denn wir sind definitiv mehr als sie.

 

 

Ein Risiko eingehen

Was ist das grössere Risiko?

Dich von dem zu befreien, was die Leute über dich denken, oder aufzugeben, was du fühlst, was du glaubst und wer du bist?

 

 

Weiterführende Literatur: Brené Brown „Verletzlichkeit macht stark“. Ideen und einige Passagen sind diesem Buch entnommen.

Webeseite von Brené Brown: https://brenebrown.com/

Bild: © Kyle Sudu / unsplash.com

Sehnst du dich nach innerer Ruhe?