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Vergleichen – oder wer ist die Schönste im ganzen Land?
Entdecke deine Einzigartigkeit.
Vergleichen – oder wer ist die Schönste im ganzen Land?
Täglich wird uns in der Werbung oder durch Erzählungen und Erlebnisse im Privat- oder Berufsleben vorgeführt, wie andere Menschen besser, souveräner, erfolgreicher usw. sind.
Entweder vergleichen wir uns selber mit anderen oder wir werden verglichen – und dies läuft meistens unbewusst ab. Dem Vergleichen folgt ein Abwerten und Bewerten, welches immer ein unangenehmes Gefühl mit Druck und Härte hinterlässt.
Frauen mit perfekten Körpern und tollem Styling.
Mütter, die souverän Kinder, Mann, Job und Privatleben unter einen Hut bringen.
Stets aufgeräumte und saubere Wohnungen.
Die Leistungsfähigkeit und Durchsetzungskraft der Kollegen.
Die harmonischen Beziehungen anderer.
Arbeitskollegen, die erfolgreich und selbstbewusst Projekte durchziehen.
Freunde, die mühelos Ängste und Widerstände überwinden und Entscheidungen treffen.
Was vergleichen verhindert
Vergleichen bringt die Aufmerksamkeit weg von uns. Wir verlieren die Verbindung zu uns, unseren Bedürfnissen und unserer inneren Stärke.
Wir verkennen unsere Einzigartigkeit, unsere spezifischen Talente und Begabungen.
Wir blockieren uns selber und kommen nicht in unsere Kraft.
Wir sind nicht auf Augenhöhe mit anderen Menschen.
Innere Ruhe und Gelassenheit fehlen, weil wir dauernd das Gefühl haben, Dinge machen zu „müssen“.
Durch das Abwerten, welches dem Vergleichen folgt, machen wir uns klein.
Wir übersehen, dass manchmal das (scheinbar) Perfekte im Gegenüber nur mit viel Aufwand, Verzicht, Druck oder Stress erreicht wird.
Was vergleichen bringt
Vergleichen ist auch positiv. Wie sich andere ihre Wünsche erfüllen und ihre Ziele erreichen ist Inspiration, Motivation und Ansporn, selber aktiv zu werden.
Wir erkennen was auch für uns möglich sein könnte, dass Veränderungen grundsätzlich möglich sind. Es öffnet den Horizont für andere Perspektiven und Sichtweisen, neue Möglichkeiten und Lösungen.
Wichtig ist dabei, andere nicht kopieren zu wollen – das funktioniert eh nicht – sondern jeweils unseren persönlichen, authentischen Weg zu finden.
Reflexion für dich
Stelle dir eine Situation vor, bei der du dich mit jemandem vergleichst. Bemerke, was bei dir abläuft.
- Welche Gedanken über dich oder die andere Person kommen hoch?
- Was nimmst du im Körper wahr? Wie ist dein Körperhaltung?
- Was macht das Vergleichen mit dir?
Alltagstipp:
Wenn du dich das nächste Mal beim Vergleichen ertappst, atme 1 x tief durch und frage dich:
„Will ich [die Wahrnehmung aus der obigen Übung – z.B. Druck, negative Gedanken etc.]
oder
will ich [dein Wunsch, wie du dich fühlen möchtest – z.B. Leichtigkeit, Entspannung, Freiheit etc.]?
Jetzt lade ich dich ein, die folgenden Fragen für dich zu beantworten.
Mache eine Liste mit total mindestens 20 Antworten!
- Was zeichnet dich aus?
- Was sind deine Talente und Begabungen?
- Was machst du mit Leichtigkeit?
Alltagstipp:
Immer wenn du im Vergleichsmodus steckst, nimm die Liste hervor und lass sie auf dich wirken. Es kann gut sein, dass du dann in dir mehr Raum, Entspannung und Sanftheit spürst. Du bist auf dem Weg zu mehr Selbstakzeptanz und Selbstliebe.
Wenn du magst, kannst du auch jemanden in deinem nächsten Umfeld bitten, die Fragen aus seiner/ihrer Sicht für dich zu beantworten. Es ist erstaunlich, was andere in uns sehen. Dinge, die wir selbst nicht erkennen, oder meinen es sei nichts Besonderes.
Bild: © Noemi Jimenez / unsplash.com